Sonja P. über Ihre Teilnahme an „ggw“ 2012

Unsere Motivation

„Ich wollte das schlimme Wort Krebs nicht aussprechen.“
Sonja P., Teilnehmerin von „gemeinsam gesund werden“ im Jahr 2012.

Als Sie die Diagnose erhielten, haben Sie sofort mit Ihrer 10-jährigen Tochter darüber gesprochen?
Nein, ich habe ihr erzählt, dass es sich um eine harmlose Zyste handelt. Ich wollte das schlimme Wort Krebs nicht aussprechen, denn zwei ihrer Großeltern sind an Krebs gestorben. Sie sollte keine Angst haben müssen, dass ich auch an dieser Krankheit sterben könnte. Da ich während meiner Chemotherapie an einer Studie zum Erhalt der Haare mittels Kopfhautkühlung teilgenommen hatte, fielen mir auch nicht die Haare aus und ich konnte die Geschichte mit der Zyste lange aufrechterhalten.

Wann haben Sie die Wahrheit gesagt und wie hat Ihre Tochter reagiert?
Nach einem Gespräch mit einer Therapeutin habe ich mit meiner Tochter darüber gesprochen, warum ich wirklich diese schlimme Behandlung über mich ergehen lassen muss. Sie hatte dann genau die Fragen, die ich erwartet hatte: Werde ich an der Krankheit sterben? Kann sie diese Krankheit auch bekommen? Wie bekommt man überhaupt Krebs? Danach war meine Tochter sehr ängstlich, hat oft geweint, wollte am liebsten nie von meiner Seite weichen und hat mit niemandem über ihre Sorgen gesprochen.

Wie sind Sie auf unsere Stiftung aufmerksam geworden?
Unterstützung bekam ich unter anderem von der Krebsnachsorge in Stade. Dort erfuhr ich auch von dem wunderbaren Projekt "gemeinsam gesund werden“ der Rexrodt von Fircks Stiftung. Da meine Tochter sehr extrem reagierte, waren die Erwartungen an unsere Reha in Grömitz ziemlich hoch. Allerdings hat der Erfolg dieser Maßnahme meine Erwartungen weit übertroffen und ich bin noch heute von dem Ergebnis begeistert. Als wir in Grömitz abfuhren, hatte ich meine "alte" Tochter wieder: ein lebenslustiges, fröhliches Kind.